Teil 2: Landmannaleid, Haifoss, Sprengisandur
4. Tag: Landmannalaugar - Landmannaleid - Hjalparfoss - Gjain – Haifoss (150 km)
Am nächsten Morgen ging die Fahrt über die F225 Landmannaleid Richtung Westen. Diesmal bin ich den kleinen Umweg über Landmannahellir gefahren und habe einen kurzen Abstecher zum Valagja Krater unternommen. Eindrücke von der Fahrt und der Landschaft gibt es im Video.
Auf der F225 sind mehrere Furten, aber sie ist bedeutend angenehmer zu fahren als die F208 die von Norden Richtung Landmannalaugar führt. Wer also einen nicht zu kleinen Geländewagen hat, sollte die F225 wählen. Weiter ging es über die 26 und 32 zum Hjalparfoss. Ein ganz schöner Wasserfall, nicht sehr groß, das besondere ist, der Fluss wird durch Felsen geteilt und so stürzt das Wasser in zwei Fällen herab.
Der nächste Stopp war Gjain, ein kleines, sehr schönes Tal in dem es mehrere kleine Wasserfälle gibt, leider war ich etwas zu spät, Teile der Wasserfälle lagen schon im Schatten, hätte ich das gewusst, wäre ich vorher nicht zum Hjalparfoss gefahren!
Das letzte Ziel für diesen Tag war der Haifoss, genau wie Gjain ist dieser nur über eine Schotterpiste zu erreichen. Theoretisch kann man sie mit einem 2x4 Fahrzeug befahrbar, weil an einigen Stellen aber doch etwas mehr Bodenfreiheit gefragt ist, kann ich dies jedoch nicht empfehlen. Oben am Haifoss war es extrem windig, man konnte das Stativ nicht einmal kurz loslassen und ein Sicherheitsabstand zur Kante war sehr ratsam. Der Anblick der sich einem bietet ist aber die Fahrt auf jeden Fall wert, einfach phantastisch. Die Sonne war aber auch hier schon zu niedrig und die Wasserfälle lagen im Schatten. Ich habe dann auf den Sonnenuntergang gewartet, in der Hoffnung noch ein schönes Bild hinzubekommen.
Als es dunkel wurde ging es auf den Campingplatz „Sandartunga (Þjórsárdalur Camping Ground)“, etwa 25 km vom Haifoss entfernt. Der Platz ist eigentlich ganz schön, mit vielen Bäumen und Hecken, allerdings sind die sanitären Einrichtungen (Toilette und Waschbecken, Duschen gibt es nicht) sehr primitiv und sollten dringend mal modernisiert werden.
5. Tag: Þjófafoss - Sigöldugljufur - Sigoldufoss
Heute wollte ich eigentlich über die F26 Sprengisandur nach Norden fahren. Aber ein Blick in den Wetterbericht und es war klar, ich musste mir ein alternatives Programm überlegen. Ich entschied zunächst zwei Ziele in der Nähe anzufahren, den Sigoldufoss und den Sigoldugljufur. Zum Sigoldufoss geht es über die F26 und ein kleines Stück über die F208. Bis zum Wasserfall ist die Straße geteert. Der Sigoldufoss bot einige gute Fotomöglichkeiten, und obwohl es die ganze Zeit leicht regnete habe ich hier einige Zeit verbracht.
Nach einem kurzen Stück Fahrt über die F208 und einem 1 km langen Fußweg erreichte ich dann den Sigoldugljufur, einen Canyon mit mehreren Wasserfällen, das Wetter hatte sich etwas gebessert, es regnet jetzt kaum noch, bei richtig gutem Licht ist dieser kleine Canyon sicherlich ein phantastischer Anblick.
Für den nächsten Vormittag war die Wettervorhersage sehr gut, und ich entschied mich nochmal einen Stopp am Haifoss einzuplanen, ich blieb also in der Nähe und fuhr über die F208 und 26 etwas zurück und besuchte noch den Thjofafoss. Es regnete wieder, einen schönen Abendhimmel bekam ich für meine Bilder leider nicht.
Der nächste Campingplatz war am 10 km entferntem Hekla Center, dort verbrachte ich die Nacht. Die sanitäre Ausstattung war hier deutlich besser als auf dem Campingplatz der letzten Nacht.
6. Tag: Haifoss - Sprengisandur (F29) - Reykjahlid
Heute war das Wetter sehr gut, Sonne und blauer Himmel. Ich entscheid mich nochmals zum Haifoss zu fahren um ein paar weitere Aufnahmen zu machen.
Diesmal wehte es zwar auch, aber bei weitem nicht so stark wie zwei Tage zuvor. Oben angekommen musste ich feststellen, dass der Wasserfall noch komplett im Schatten lag, die Sonne stand noch viel zu niedrig. Während ich auf dem Parkplatz wartete wurde ein PKW abgeschleppt, hatte wohl die Fahrt hier hoch nicht überstanden. Ich entschloss mich für eine Wanderung an den Fuß des Wasserfalls um eine andere Perspektive für meine Fotos zu bekommen. Als ich unten war, erreichte auch die Sonne den Boden der Schlucht und ich wurde von einem tollen Regenbogen empfangen – die Wanderung hatte sich gelohnt!
Jetzt musste ich mich aber etwas beeilen, immerhin wollte ich noch die ganze Sprengisandur bis in den Norden fahren. Also auf dem Rückweg noch ein paar Bilder von oben gemacht und dann ging die Fahrt über die F29 Sprengisandur los.
Die Sprengisandur (F29) ist die längste Hochlandpiste (ca. 200km) Islands und einige Flüsse warten darauf gefurtet zu werden. Mit dem Hummer H2 war dies aber überhaupt kein Problem, alle Flüsse konnte ich problemlos durchfahren und die Piste selber war in einem recht guten Zustand, da gibt es bestimmt weitaus abenteuerlichere und schwierigere Strecken in Island.
Es ist ein besonders Erlebnis stundenlang über Schotterpisten durch das im Prinzip recht eintönige Hochland zu fahren, die Weite und Einsamkeit prägen diese Fahrt. Viele Fahrzeuge sind mir nicht begegnet, vielleicht insgesamt 10 und tatsächlich ein paar Radfahrer. Das Video (demnächst verfügbar) zeigt einige Abschnitte der Tour, hauptsächlich die Furten und vermittelt hoffentlich einen ergänzenden Eindruck von der Gegend.
Als es dunkel wurde, habe ich den Aldeyjarfoss erreicht - leider zu spät um noch Bilder zu machen, eine Stunde früher und ich hätte vielleicht einen schönen Abendhimmel gehabt. So bin ich weiter gefahren bis nach Reykjahlid, unterwegs habe ich noch schnell etwas gegessen und die Nacht dann auf den Campingplatz Myvatn verbracht.