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Thomas Schnitzler

Tipps für deinen ersten Urlaub in Island

Inhalt

Wasserfall an der Südküste von Island, Blick von hinter dem Wasser auf die Landschaft.
Wasserfall an der Südküste von Island

Wie viele Tage braucht man für die Ringstrasse? Wie lange braucht man mindestens für die Westfjorde? Brauche ich immer ein 4x4 Fahrzeug? Welche Apps/Webseiten solltest Du unbedingt kennen? Welche Reiseführer sind empfehlenswert? In diesem Blog-Artikel geht es um die Planung und die Gedanken, die man sich vor und während eines Islandurlaubes machen sollte.

Bist Du mehr an Fotos von möglichen Zielen interessiert? Dann solltest Du Dir meine Reiseberichte ansehen, dort findest Du die schönsten Ecken Islands! Willst Du Dir einen Eindruck von einigen Hochlandpisten machen? Dann schau mal in meine Videosammlung!



Ein paar Daten zu Island

  • Hauptstadt: Reykjavik

  • Internationaler Flughafen: Keflavik (etwa 50 km/45 min von Reykjavik entfernt)

  • Fläche: 103.125 km²

  • Einwohner: 356.991 (davon leben mehr als 60% im Raum Reykjavik)

  • Währung: ISK (Isländische Kronen), 1 EUR = 163,22 ISK (Stand 10.2020)

  • Jährliche Durchschnittstemperatur in Reykjavik: 5°C

  • Hochlandpisten sind im Winter gesperrt

  • Länge der Ringstraße: ca. 1.400 km

  • Puffins: Diese hübschen Vögel kann man sehen von Ende April bis August (ungefähre Angaben)



Die Beste Reisezeit


Die beste oder die perfekte Reisezeit für Island gibt es eigentlich nicht. Jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten. Die beliebteste Reisezeit ist (wie in den meisten Ländern) der Sommer, hier kann man auch mit dem schönsten Wetter rechen, allerdings nicht mit Nordlichtern oder dem Besuch von Eishöhlen.


Island im Winter erleben

Winter ist etwa von Ende Oktober - April, in den Monaten Dezember und Januar sind die Tage besonders kurz (4-5 Stunden), an trüben Tagen wird es gar nicht richtig hell. Im März beträgt die Tageslänge aber schon wieder rund 11 Stunden. Im Winter sind die Straßen ins Hochland alle gesperrt. Aber auch andere Straßen können vorübergehend unpassierbar sein. Die Webseite road.is informiert über solche Sperrungen. Jetzt ist die beste Zeit um Nordlichter zu sehen. Ein klarer Himmel und etwas Glück ist natürlich notwendig. Wie fotografiert man Nordlichter?

Nordlichter über Jokulsarlon, ein Band von Nordlicht über den Eisschollen auf der Lagune. Das Nordlicht spiegelt sich im Wasser.
Nordlichter über Jokulsarlon,

Ein weiteres Highlight ist der Besuch von Eishöhlen, dies ist in der Regel nur im Herbst/Winter möglich, am Besten auf den Seiten von Tour Anbietern nach den genauen Zeiträumen für Touren suchen. Ohne professionellen Führer sollte man Eishöhlen nie erkunden, das kann sehr gefährlich werden. Es gibt neben den natürlichen auch künstlich erschaffene, z.B. einen Eistunnel im Gletscher Langjokull, diesen kann man das ganze Jahr über besuchen.

eine Eishöhle von Innen, die Wände und die Decke sind aus blauem Eis. Ich stehe in der Höhle.
Eine solche Eishöhle kann man nur im Winter erkunden


Island im Sommer: Mai - August

In den Sommermonaten sind die Nächte sehr kurz, zum Teil wird es gar nicht richtig dunkel. Der längste Tag ist der 21 Juni. Die Mitternachtssonne ist am besten auf der Insel Grimsey zu sehen, sie liegt auf dem Polarkreis, der Rest von Island liegt südlich vom Polarkreis. Die Temperaturen steigen im Sommer zum Teil auf über 20°C. die Niederschlagsmenge ist niedriger als in den anderen Monaten des Jahres. Die Hauptsaison ist von Juli - August.

Nur in den Sommermonaten sind die Hochlandpisten geöffnet, die genauen Termine hängen vom Wetter ab und werden auf der Webseite road.is veröffentlicht.

In den Monaten April - August kann man die beliebten Puffins (Papageientaucher) sehen. Es gibt viele Plätze an denen sie dann anzutreffen sind (Vestmannaeyjar, Latrabjarg, Dyrholey,… ). Den Winter verbringen die Vögle auf der offenen See.

Puffin mit Fischen im Schnabel im Gras, im Hintergrund das Meer.
Puffin auf Vestmannaeyjar

Die beste Zeit für Whale Watching Ausflüge sind die Sommermonate, Juli - September, aber es gibt Touren das ganze Jahr hindurch.

Schwanzflosse eines Wals beim abtauchen.
Whale Watching


Island im Herbst: Ende August - Oktober

Im Herbst trifft man etwas weniger Touristen an als im Sommer, aber die Anzahl ist weiterhin sehr hoch. Die Preise für Mietwagen und Unterkünfte gehen im Herbst etwas zurück. Das Wetter kann noch sehr gut sein, es kann aber auch schon Ende September anfangen zu schneien. Die Natur färbt sich bunt, die Tage werden kürzer, sind aber noch lang genug um wie zu unternehmen und es besteht durchaus die Chance Nordlichter zu sehen, Viele Hochlandstrecken sind befahrbar, gegen Ende des Herbsts mit einsetzendem Schneefall werden diese jedoch geschlossen.



Anreise

Da Island eine Insel ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten für die Anreise, entweder per Flugzeug oder per Schiff. Das Flugzeug ist die sicher am meisten genutzte Möglichkeit, Flüge gibt es von den meisten großen Flughäfen, oft muss man allerdings einmal oder mehrmals umsteigen. Die Flugzeit eines Direktfluges von Deutschland aus beträgt etwa 3,5 Stunden. Wie bei allen Flügen lohnt sich frühes Buchen um einen günstigen Preis zu bekommen.

Die Anreise per Schiff bietet sich an, wenn man mit dem eignen PKW oder Wohnmobil auf die Insel möchte. Hier muss man natürlich etwas mehr Zeit einplanen, die Fähre fährt von Hirtshals (Dänemark) nach Seydisfjördur (Island), die Fahrt dauert 2,5 Tage. Es gibt einen Zwischenstopp auf den Färöer. Es werden auch kombinierte Fahrten angeboten, die einen mehrtägigen Aufenthalt auf den Färöer Inseln ermöglichen.


Mietwagen

Welchen Mietwagen soll ich nehmen? Das ist keine einfache Frage, Vermietungen gibt es unzählige. Die einfachste Möglichkeit ist einfach eine Suche im Internet nach Autovermietern in Island, eine Seite die einen Vergleich bietet ist z.B. nortbound.is. Aber bevor Du danach sucht, musst Du Dich zunächst entscheiden welche Art von Fahrzeug Du benötigst. Möchtest Du campen? Wenn ja, wie? Mit einem Zelt, mit einem Minicamper oder doch mit einem großem Wohnmobil? Und wo genau soll die Tour den hingehen? In Island gibt es viele Straßen die nur mit einem 4x4 Fahrzeug befahrbar sind, diese sind mit einem “F” gekennzeichnet (z.B. F26, die Sprengisandur), hierbei handelt es sich um Pisten durch das Hochland von Island. Es gibt zudem Straßen, die keine ausgewiesenen Hochland Pisten sind, aber trotzdem nicht mit einem 2x4 Fahrzeug befahren werden dürfen, hierzu zählt die 35 (Kjölur). Die Autovermieter haben in der Regel eine Liste auf denen sie die Straßen angeben, die nicht befahren werden dürfen (am besten vor dem Mieten des Fahrzeuges anfragen, damit es keine Überraschungen gibt). Dann gibt es noch Straßen, die man vielleicht zwar befahren darf, aber man nicht befahren sollte, den für Schäden am Unterboden des Fahrzeuges muss man in der Regel selber aufkommen, diese Schäden werden nicht von den Versicherungen abgedeckt. Also ist das ideale Fahrzeug, egal ob PKW oder Camper, ein geländegängiges Allrad Fahrzeug, je mehr Bodenfreiheit desto besser - wenn da nicht der sehr hohe Mietpreis für 4x4 Fahrzeuge wäre. Deswegen solltest Du Dir im Vorfeld Gedanken machen, wo genau Du hinfahren möchtest, beschränkst Du Dich auf die Ringstraße, die einmal um die Insel herumführt, reicht ein 2x4 Fahrzeug vollkommen aus und die Ringstraße hat enorm viel zu bieten. Viele Abstecher von der Ringstraße sind zudem möglich, z.B. der Besuch des Dettifoss, auch hierfür benötigt man kein 4x4 Fahrzeug. Wenn Du längere Zeit unterwegs bist, und unbedingt mal ins Hochland willst, lohnt es sich vielleicht auch das Fahrzeug zu Wechseln, das habe ich auf meiner ersten Tour nach Island so gemacht. Weitere Möglichkeiten ins Hochland zu kommen, ohne einen Geländewagen zu mieten, wären der Hochlandbus oder natürlich geführte Touren von Anbietern vor Ort.

Minicamper auf dem Parkplatz vor dem Wasserfall Dynjandi
Minicamper am Wasserfall Dynjandi in den Westfjorden.

Hast du dich dann für einen Vermieter und ein Fahrzeug entschieden, geht es noch um die Versicherungen, die müssen bei den meisten Anbietern noch dazu gebucht werden und erhöhen den Mietpreis oft noch sehr deutlich. Angeboten werden in der Regel, SCDW (Super collision damage waiver), GP (Gravel protection), SAP (Ash and Sand protection), TP (Theft protection) und meist ein Bundle aus allen. Die mögliche Selbstbeteiligung variiert von Vermieter zu Vermieter, das sollte man beim Preisvergleich beachten. Ich werde hier keine Empfehlung abgeben, welche der Versicherungen du nehmen solltest und welche nicht, das muss jeder selber entscheiden. Man sollte immer bedenken, dass Reparaturen auf Island sehr sehr teuer sind. Aufgrund der vielen Gravelroads sind Steinschläge nicht selten und schnell ist die Frontscheibe beschädigt. Ich persönlich habe immer das komplette Paket genommen, damit ist man weitestgehend auf der sichern Seite, erlebt keine Überraschungen bei der Rückgabe des Fahrzeuges und es fährt sich einfach entspannter - wirklich gebraucht hätte ich die Versicherungen natürlich nicht immer.

Ich habe Erfahrungen mit verschiedenen Autovermietungen auf Island. Go Campers, McRent, Icerental4x4 und Grand Iceland. Für Details bitte hier weiter lesen...


Geländewagen Hummer auf einer Hochlandpiste, im Hintergrund ein See im Morgenlicht. Ich stehe neben dem Wagen.
Mit dem Geländewagen ins Hochland


Unterwegs in Island

Island hat eine Fläche von 102800 km², viele Teile sind aber praktisch unzugänglich. Aber selbst im einfach zu erreichenden Bereich der Ringstraße gibt es unzählige, einmalige Spots zu erkunden. Die Art der Urlaubsplanung hängt von Deinen Interessen ab. Wenn Du nur wenig Zeit hast und Dir das klassische Sightseeing reicht, dann ist es sicher eine andere Planung als die für einen Naturfotografen. Wenn Du viele Wanderungen machen möchtest, brauchst Du logischerweise mehr Zeit und Vorbereitung als jemand, der möglichst viele Spots in möglichst kurzer Zeit mit dem Auto abfährt.

Generell kann man sehr gut mit My Maps von Google planen, hier trage ich mir die Orte ein die ich besuchen will und plane dann die Fahrt. Wichtig ist es, immer flexibel zu bleiben, das Wetter auf Island wechselt sehr schnell, das kann Vorteil und Nachteil sein. Oft ist das Wetter im Norden komplett anders als im Süden, da ist es von großem Vorteil wenn man kurzfristig entscheiden kann in welcher Richtung man die Insel umfährt, der stündliche Blick in den Wetterbericht schadet auf Island nicht.

Die Fahrt über die Ringstraße kann man als problemlos betrachten, die Straße ist sehr gut ausgebaut, es gibt ausreichend Tankstellen und größere und kleiner Shops in denen man sich mit Proviant versorgen kann. In den etwas größeren Orten gibt es auch Cafés, Restaurants und andere Geschäfte. Man findet viele Campingplätze und zahlreiche Hotels und Gästehäuser. Viele Rastplätze ermöglichen Pausen mit einem tollen Blick auf die Landschaft Islands. Früher war das Parken überall kostenlos, das hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Fast alle Parkplätze in der Nähe von Sehenswürdigkeiten (Wasserfälle, Gletscherlagune,...) sind jetzt kostenpflichtig. Das Bezahlen der Parkgebühr erfolgt am einfachsten über die App Parka.

Im Hochland gibt es nur wenig Versorgung, keine Tankstellen und auch keine Restaurants. Will man auf eigene Faust ins Hochland (es gibt auch einige Anbieter von Tagesausflügen und einen Hochlandbus) ist zwingend ein 4x4 Fahrzeug erforderlich, für alle anderen Gebiete reicht meist ein 2x4 aus. Auf der Ringstrasse kommt man sehr gut und schnell voran, anders sieht es auf Nebenstraßen und insbesondere auf F-Roads aus (auf allen F-Roads benötigst Du ein 4x4 Fahrzeug), der Zustand dieser Gravel Roads sind sehr unterschiedlich, je nachdem wann sie zuletzt bearbeitet wurden und wie das Wetter ist und in den den letzten Tagen war. Es gibt Gravel Roads, die bestehen eigentlich nur noch aus Schlaglöchern, andere sind fast so gut befahrbar wie eine geteerte Straße. Fahrten ins Hochland kosten generell sehr viel Zeit, ein Abstecher zum Vulkan Askja dauert z.B. mindestens einen ganzen Tag und dann ist man vor Ort nicht sehr viel gewandert.

Dann wären da noch die Furten (Flüsse die man durchfahren muss weil es keine Brücke gibt) denen Du beim Befahren der F-Roads begegnen wirst, schau Dir jede Furt genau an, wenn Du bei der Tiefe unsicher bist, beobachte andere Fahrzeuge oder wenn dies nicht möglich ist, zieh die Schuhe aus und geh in den Fluss und überprüfe die Tiefe. Die Wassertiefe ändert sich mit dem Wetter und ist meist schwer vorherzusagen. Im Notfall hilft nur umkehren. Wasserschäden am Fahrzeug (Motor) sind übrigens nicht versichert und ein neuer Motor für einen Geländewagen ist wahrscheinlich nicht sehr preisgünstig, hinzukommt noch die Bergung des Fahrzeuges. Ich habe selbst schon Leute gesehen, die ihr Fahrzeug überschätzt haben und nach der Durchfahrt extreme Probleme hatten das Auto zur Weiterfahrt zu “überreden”. Auf dem Parkplatz am Haifoss habe ich gesehen wie ein Fahrzeug abgeschleppt wurde, weil es Flüssigkeit verloren hat, wahrscheinlich bei der Anfahrt -bedingt durch zu wenig Bodenfreiheit- irgendwo aufgesetzt und eine Leitung beschädigt.

Wenn Du solche Straßen nutzen möchtest, plane unbedingt Reservezeit ein, verlass Dich nicht auf Zeitangaben von Google Maps oder einem anderem Navi. Manchmal gibt es auch alternative Routen, willst Du z.B. nach Landmannalaugar, kannst Du die problemlos zu befahrende Strecke F26 (von Westen) und dann die F208 nach Landmannalaugar benutzen, auf dieser Strecke ist keine Furt, oder aber Du fährst über die F208 von Süden kommend, dann hast Du mehrere Furten zu durchfahren. Es ist also gut, wenn man sich über die Strecken vorher informiert.


Ein Schwimmbecken mit warmen Wasser direkt am Fjord. Ein Weg führt hinunter zum Becken.
Krossneslaug - Ein von einer heißen Quelle gespeister Pool direkt am Meer, abgelegen in den Westfjorden

Auch die Erkundung der Westfjorde und der Halbinsel Snaefellsnes kostet zusätzlich Zeit. Alleine für die Westfjorde würde ich mindestens 3 Tage zusätzlich veranschlagen, insbesondere wenn man Orte wie Krossneslaug besuchen möchte oder sogar einen Ausflug nach Hornstrandir machen möchte.

Wenn du im Winter unterwegs bist, rechne damit, dass Straßen wegen starken Schneefall oder Schneeverwehungen gesperrt werden (auch die Ringstrasse). Das ist insbesondere wichtig, wenn du unterwegs zum Flughafen bist und Dein Flug in ein paar Stunden geht.



Eine der am meisten gestellten Frage lautet: Wie viele Tage braucht man für Island?

Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, aber ein Urlaub in Island lohnt sich immer! Wenn du nur einen schnellen Blick auf einige Naturschauspiele werfen willst, dann reichen vielleicht schon 3 Tage, willst du eher eine Fototour machen, dann sind 3 Wochen nicht schlecht. Ich habe versucht mal eine kleine Übersicht als sehr groben Anhaltspunkt zu erstellen:


Aufenthalt unter 1 Woche

Hast du nur wenige Tage zur Verfügung, bieten sich zwei Regionen an, zum einen die Südküste, mit den Highlights Seljalandsfoss, Skogarfoss, Vik und Jökulsarlon zum anderen der sogenannte “Golden Circle”, er umfasst hauptsächlich den Nationalpark Thingvellir, den Geysir und den Wasserfall Gullfoss. Wer sich sehr beeilt und eher 1 Woche als 3 Tage Zeit hat, schafft auch beides und eventuell noch einen Abstecher nach Snaefellsnes. Es gibt auch viele Tagesausflüge von Reykjavik aus, wer also kein Mietwagen buchen möchte, kann auch so sehr viel sehen.

Langzeitbelichtung des Wasserfalls. Ein kleiner Regenbogen ist sichtbar, bewölkter Himmel und Landschaft im Sonnenlicht.
Der Seljalandsfoss ist nur 130 km von Reykjavik entfernt

Aufenthalt 1-2 Wochen

Hast du etwas mehr Zeit, dann bietet sich natürlich eine Fahrt über die Ringstraße an, mindestens 7 Tage, besser 10 Tage solltest du hierfür veranschlagen. Die Ringstraße ist 1400km lang, ohne Abstecher die man dann ja doch immer noch macht. Volle 2 Wochen bieten die Möglichkeit, Snaefellsnes oder die Westfjorde in die Fahrt zu integrieren. Oder man gönnt sich mal einen Tag in der blauen Lagune, dem Myvatn Nature Bath oder macht eine Whale Watching Tour mit. Man kann auch mal 2 Tage an einem Ort verweilen und sich die Gegend etwas genauer anschauen.

Welche Tour man z.B. in 11 Tagen gut hinbekommt, kannst du in meinem Reisebericht Reisebericht Island - 11 Tage unterwegs im Winter nachlesen. Man kann die Zeit natürlich auch größtenteils im Hochland verbringen, das habe ich auf einer meiner Touren gemacht, zu dieser Tour gibt es ebenfalls einen Reisebericht “Reisebericht Island - Eine Tour durch das Hochland! Teil 1: Vom Flughafen bis nach Landmannalaugar“, ich würde es aber für den ersten Urlaub auf Island nicht empfehlen.


Die Berge in Landmannalaugar, stark bewölkt, einige Bereiche der Berge haben Sonnelicht, ganz rechts steht weit entfernt ein Fotograf.
Die Berge in Landmannalaugar

Aufenthalt mehr als 2 Wochen

Jetzt wird es richtig interessant, du kannst viel sehen, viele Abstecher von der Ringstraße aus unternehmen, Snaefellsnes und/oder die Westfjorde besuchen und auch über eine zusätzliche Fahrt durch das Hochland nachdenken und z.B. längere oder mehrere Wanderungen in Landmannalaugar unternehmen. Oder einen Besuch der kleineren Inseln, wie z.B. die Westmänner (Vestmannaeyjar).

In meinem Reisebericht “Reisebericht Island - 20 Tage auf der Ringstraße, den Westfjorden und Snaefellsnes“ stelle ich eine meiner Reisen vor. Der Reisebericht “Reisebericht Island - 19 Tage unterwegs mit 4x4 Camper und Wohnmobil” ist ein Beispiel wie man etwas Hochland mit der Ringstraße gut verbinden kann.

Auf einer Anhöhe am Langisjor, einem See im Hochland. Ich blicke auf den See.
Langisjor im Hochland

Hotel oder Camping?

Was ist besser, Camping oder Hotel? Ich sage dazu ganz klar Camping, es ist einfach viel flexibler und natürlich auch etwas preiswerter. Man muss allerdings bereit sein auf etwas Komfort zu verzichten.

"Camping bringt dich der Natur noch näher, einmalige Ausblicke erwarten dich!"

Wenn du das nicht möchtest und lieber ein bequemes Bett haben willst, dann findest du viele Gästehäuser/Hotels entlang der Ringstrasse. Viele Hotels werden und wurden in den letzten Jahren neu gebaut um dem Touristen-Anstrum gerecht zu werden. Gästehäuser sind meist preiswerter und einfacher gehalten und oft auf Bauernhöfen zu finden. Im Winter habe ich auch in Gästehäusern übernachtet, in dieser Jahreszeit kann man zwar auch campen, aber das ist dann schon etwas schwieriger. In der Nebensaison braucht man weder Campingplätze noch Gästehäuser/Hotels lange vorbuchen, während meiner Reise im Winter, habe ich die Hotels immer am Tag vorher über booking.com gebucht, das war kein Problem (man hat dann natürlich etwas weniger Auswahl). In der Hochsaison sieht das anders aus, da sollte man rechtzeitig buchen um sein Zimmer sicher zu haben und vielleicht auch noch zu einem guten Preis. Neben Ferienwohnungen, Hütten, Gästehäusern und Hotels gibt es dann noch die Hostels, meist mit Mehrbettzimmern (Schlafsaal), dies ist dann die preiswerteste Übernachtungsmöglichkeit (wenn man mal vom Zelt absieht).

Campingkocher vor dem Reifen des Hummer Geländewagens, auf dem Kocher steht ein Topf mit dem Abendessen.
Campingküche im Hochland, der Reifen bot Schutz vor dem starkem Wind

Blick in den Innenraum eines Minicampers, kleine Sitzbank, Kocher mit Topf, Getränke und Essen.
Unterwegs im Minicamper

Wohnmobil am Straßenrand, Regnerisches Wetter
Unterwegs mit einem Wohnmobil im Osten Islands


Außenansicht des Hotels, Straße und Parkplatz mit Schnee bedeckt.
Hotel auf der Halbinsel Snaefellsnes

Während man Hotels, Gästehäuser und Hostels problemlos über Seiten wie booking.com findet, sind Islands Camingplätze auf verschiedenen Webseiten zu finden.

"Es gibt sehr viele Campingplätze rund um die Insel, sie sind leicht zu finden."

Eine Übersicht der Campingplätze die man mit der Campingcard benutzen kann, findet man auf https://utilegukortid.is/ , die Webseite Tjalda.is und die Webseite camping.info bieten ebenfalls eine Übersicht über Campingplätze, ebenso goolge-maps.

"Wer Camping Equipemnt benötigt, der kann sich z.B. mal bei iceland-camping-equipment.com umsehen."

Während der Nebensaison sind viele Camping Plätze geschlossen, aber da die Zahl der Touristen auch zu dieser Jahreszeit ständig zunimmt, ändert sich dies langsam, manche haben mittlerweile sogar den Winter hindurch geöffnet. Aber auch viele der geschlossenen bzw. nicht besetzten Campingplätze kann man meist nutzen, abends kommt dann in der Regel jemand vorbei und kassiert die Gebühren ein.

"Camping in Island ist preiswert, wild campen sollte man nur in einsamen Gebieten."

Die Ausstattung der Plätze ist in der Regel sehr einfach, meist sind sie aber sauber und das ist meiner Meinung nach die Hauptsache. Die Gebühren sind relativ niedrig und liegen bei umgerechnet 12-15 EURO pro Person und Nacht, meist inkl Duschen, manchmal kommt die Benutzung der Duschen aber auch hinzu.

Es gibt in Island kein Gesetz, dass das Campen außerhalb von Campingplätzen grundsätzlich erlaubt, also kein "Jedermannsrecht". Campen innerhalb der Nationalparks ist strikt verboten, ebenso auf privatem Grund, es sei den man holt sich die Erlaubnis vom Besitzer. Auf den meisten Parkplätzen wird mit entsprechenden Schildern auf das Campingverbot hingewiesen.

"Schont die Natur, lasst keinen Müll zurück!"

Egal wo man Übernachtet, man sollte niemanden stören und den Ort so verlassen wie man ihn vorgefunden hat. Den eigenen Müll mitnehmen, nicht etwa vergraben, aufgrund des kurzen isländischen Sommers verrottet alles extrem langsam, das gilt im übrigen auch für Toilettenpapier. Immer öfter findet man diese "lustigen" Schilder:

Ein Schild an einem Zaun, auf dem Schild eine Person die ihre Notdurft verrichtet, Rot durchgestrichen.
Ein Schild was man immer häufiger in Island sieht

Gerade im Hinblick auf die immer schneller steigenden Touristenzahlen, ist die Benutzung der Campingplätze doch sehr wünschenswert und da die Gebühren niedrig sind, wird die Reisekasse damit auch nicht übermäßig belastet.

"Die großen N1 Tankstellen bieten einen sehr guten Service für Camper."

An größeren Campingplätzen und auch an vielen N1 Tankstellen, kann man kostenlos Trinkwasser tanken, Schmutzwasser ablassen und falls vorhanden, die Chemietoilette leeren.

Island ist ein tolles Reiseland! Für jeden Naturliebhaber und für Fotografen ist es ein Traumziel. Die Zahl der Touristen steigt immer schneller an, die Hotspots sind heute selbst im Winter schon ziemlich überlaufen. Der Flughafen wird weiter ausgebaut und mehr und mehr Hotels und Touristenzentren tauchen in der Landschaft auf. Ich hoffe wirklich Island kann sich trotz des einsetzenden Massentourismus seine Natürlichkeit, Wildheit und Einzigartigkeit auf Dauer bewahren!


Geld

Geldautomaten gibt es z.B. im Flughafen, dort kann man sich mit Bargeld versorgen, mitbringen von isländischen Kronen ist absolut nicht notwendig. Praktisch überall werden Kreditkarten akzeptiert, ich habe schon einen kompletten Urlaub in Island ohne jegliches Bargeld verbracht. Trinkgelder sind im Preis enthalten, zusätzliches Trinkgeld wird nicht erwartet, aber wer möchte, kann für besonders guten Service natürlich etwas da lassen.

"Kreditkarten sind das Hauptzahlungsmittel, Bargeld ist nicht unbedingt erforderlich."

Tanken funktioniert per Kreditkarte an den Säulen. In seltenen Fällen werden ausländische Karten nicht akzeptiert, sollte das passieren, muss man im Shop bezahlen - dort geht es aber dann problemlos. Es gibt auch Prepaid-Tankkarten die man nutzen kann, falls die eigene Kreditkarte nicht funktionieren sollte, das ermöglicht einem dann auch das Tanken in den Nachtstunden (viele Tankstellen haben keinen 24h Service).


Essen in Island

Essen im Restaurant ist recht teuer in Island und die Portionen sind meist sehr überschaubar, das Essen ist aber sehr gut und hochwertig. In der Nebensaison bekommt man in den Gästehäusern oft nur Abendessen auf Vorbestellung.

"Essen gehen in Island ist sehr teuer, aber es gibt Alternativen."

Etwas preiswerter sind die Imbiss-Stationen an den Tankstellen, Fastfoodketten wie Mc Donalds oder Burger King gibt es auf Island nicht. Noch preiswerter ist es natürlich man geht in den Supermarkt und bereitet sich selbst das Essen im Wohnmobil oder auf dem Campingkocher zu (viele Campingplätze bieten auch Kochmöglichkeiten und Aufenthaltsräume).

"Unbedingt mal einen Pylsa essen!"

Sehr beliebt in Island ist Pylsa, der isländische Hotdog. Wer in Reykjavik einen kleinen Snack sucht, dem möchte ich den Sandwich Laden Hlöllabátar auf dem Ingólfur Square empfehlen - sehr lecker und nicht überteuert.

Teller mit Kartoffeln und Fisch mit Käse überbacken
Mittagpause in den Westfjorden, Kartoffeln und Fisch mit Käse überbacken

Nützliche Ausrüstung

  • Eine gute Stirnlampe (*Werbung) (Ich habe mich für diese entschieden, weil sie neben dem hellen weißen Licht auch ein rotes Licht hat, dies ist nachts beim Fotografieren sehr gut, da es wenig blendet) und eine gute Taschenlampe (*Werbung) sollte man immer dabei haben.

  • Im Winter unverzichtbar sind Spikes für die Schuhe, sehr zufrieden bin ich mit diesen: Snowline Chainsen Pro (*Werbung)

  • Wer sich einen Schlafsack vor Ort leiht, für den kommt vielleicht ein Innenschlafsack (*Werbung) in Frage.

  • Wer Camping machen möchte, benötigt eventuell Camping-Kochgeschirr (*Werbung) und einen Kocher (*Werbung).

  • Damit der morgendlichen Kaffee genießbar ist und Du nicht auf löslichen Kaffee angewiesen bist, kann ich als Ergänzung zum Kochgeschirr eine French Press (*Werbung) empfehlen.

  • Wenn Du alleine für mehrere Tage in abgelegene Gebiete des Hochland möchtest, ist ein Satellitenkommunikator (*Werbung) eventuell etwas für Dich. Ich selber habe damit aber noch keine Erfahrung. In den größten Teilen Islands hat man aber auch eine gute Handynetz Abdeckung.


Empfehlenswerte Webseiten und Apps


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